Nichts erwarten, Nichts bekennen,
Nichts verleugnen, Nichts benennen,
Nichts befürchten, Nichts erzielen,
Nicht das Spiel der Sieger spielen.
Nichts berühren, Nichts erlernen,
Nichts erkämpfen, Nichts entfernen,
Nichts entbehren, Nichts besprechen,
Nicht an Furcht und Zorn zerbrechen.
Nichts bereuen, Nichts empfinden,
Nichts erneuern, Nichts verbinden,
Nichts mehr ernten, Nichts mehr denken,
Nicht mehr jeden Tag verschenken.
Glück erfordert leere Räume,
ohne Ziele, ohne Träume.
Darum heißt zufrieden leben:
auch mal gar nichts zu erstreben.
Philosophisches
Dienstag, 11. Juni 2019
Donnerstag, 28. März 2013
Gedankenblitze (5)
Ob ein Glas "halb voll" oder "halb leer" ist, macht keinen Unterschied, solange man "voll" und "leer" nicht bewertet.
Sonntag, 17. Februar 2013
Gedankenblitze (4)
Die meisten Schäflein erkennen Ideologien nur, solange sie nicht im Trend liegen.
Dienstag, 29. Januar 2013
Donnerstag, 17. Januar 2013
Gedankenblitze (2)
Der Dumme fürchtet seinen Tod nicht;
der Kluge fürchtet sich zu Tode;
der Weise weiß, dass nur der fremde Tod
ein Thema ist.
Samstag, 10. November 2012
Sonntag, 26. August 2012
Wer?
Unfassbar und doch zugegen,
führt sie Dinge an ihr Ziel.
Sie bringt Nebel, Wolken, Regen,
spielt mit uns ihr stummes Spiel.
Keiner kann dem Sog entgehen,
wenn sie uns nach vorne treibt.
Sie verschließt sich dem Verstehen,
doch ist klar: ihr Wirken bleibt.
In ihr dürfen wir verweilen,
bis sie uns aus sich entlässt.
Sie trägt Wort um Wort und Zeilen,
trägt das All und allen Rest.
Was sie ist, mag keiner deuten,
wie sie wirkt, ist unbekannt.
Sie verdreht den Kopf von Leuten,
denen ihr Geheimnis schwant.
In ihr gibt es zwar Gedeihen,
doch nur kurz, dann schlägt sie zu.
Dafür lehrt sie uns Verzeihen,
schenkt uns Reue, schenkt uns Ruh‘.
Oben, unten, vorwärts, rückwärts
und doch stets geradeaus,
durch Behagen, Glück und Weltschmerz,
führt sie uns ins letzte Aus.
Eines Tages mag sie enden,
niemand weiß das so genau.
Keiner kann ihr Wesen wenden,
sie verdampft wie Morgentau.
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