Seit ich schweige, habe ich nichts mehr gesagt.
Samstag, 10. November 2012
Sonntag, 26. August 2012
Wer?
Unfassbar und doch zugegen,
führt sie Dinge an ihr Ziel.
Sie bringt Nebel, Wolken, Regen,
spielt mit uns ihr stummes Spiel.
Keiner kann dem Sog entgehen,
wenn sie uns nach vorne treibt.
Sie verschließt sich dem Verstehen,
doch ist klar: ihr Wirken bleibt.
In ihr dürfen wir verweilen,
bis sie uns aus sich entlässt.
Sie trägt Wort um Wort und Zeilen,
trägt das All und allen Rest.
Was sie ist, mag keiner deuten,
wie sie wirkt, ist unbekannt.
Sie verdreht den Kopf von Leuten,
denen ihr Geheimnis schwant.
In ihr gibt es zwar Gedeihen,
doch nur kurz, dann schlägt sie zu.
Dafür lehrt sie uns Verzeihen,
schenkt uns Reue, schenkt uns Ruh‘.
Oben, unten, vorwärts, rückwärts
und doch stets geradeaus,
durch Behagen, Glück und Weltschmerz,
führt sie uns ins letzte Aus.
Eines Tages mag sie enden,
niemand weiß das so genau.
Keiner kann ihr Wesen wenden,
sie verdampft wie Morgentau.
Donnerstag, 5. Juli 2012
Verwandle dich in Klänge
Verwandle dich in Klänge,
fließ in Tönen durch den Raum!
Dann kennst du keine Enge
und erlebst manch schönen Traum.
Durchbreche Dimensionen,
schick Gedanken durch die Zeit!
Durchwate Illusionen,
fühl dich stets zum Glück bereit!
Beachte keine Grenzen,
reiße nieder, was bedrückt!
Genieß das blinde Tänzeln,
hält man dich auch für verrückt!
Die Welt will dich gern zähmen,
bleib ein stiller Vagabund!
Das Zahme kann nur lähmen,
bleibst du wild, so bleibst du bunt.
Musik soll dich verführen,
dann sprich Worte voller Macht!
Du sollst die Menschen rühren,
mit Bedacht, ja, mit Bedacht!
Find unter den Vertrauten
jene stille Harmonie,
die Dichter stets durchschauten,
mancher Dummkopf aber nie!
Willst du all dies beachten,
weicht die Welt vor dir zurück -
Kannst Einflüsse entmachten,
baust den Stern, der dich beglückt.
Donnerstag, 28. Juni 2012
Wandern ohne Ziel
Du gehst auf einem
Trampelpfad
Verborgen durch dein Leben.
Die großen Straßen sind dir fad,
Die unter Massen beben.
Am Wegesrand, die Blume da,
Sie lächelt still und steht dir nah,
Du gehst vorbei, schickst einen Gruß,
Kein Weg zurück, kein trauter Kuss,
Nun gut, es ist wohl wahr - so bist du eben.
Ein Schmetterling umkreist dich,
Funkelnd blau schimmern die Flügel,
Du fängst ihn, unverzeihlich! -
Lässt ihn frei auf einem Hügel.
Nun klebt an deinen Händen Staub,
Dein Fang war ein gemeiner Raub,
Zieh weiter, doch sei dir gewiss,
Dass dir dein Schicksal nie vergisst,
Wie du aus Habier raubtest, ungezügelt.
Die Sonne wärmt dein Angesicht,
Trotz einsamster Gedanken.
Sie gibt der Hoffnung neues Licht,
Lässt deine Trübsal schwanken.
Am Wegesrand, die Blume da,
Sie lächelt noch und steht dir nah,
Du gingst im Kreise, kamst zurück,
Nun fehlt nur noch ein kleines Stück,
Dann darfst du deinem Glücksstern doch noch danken...
Verborgen durch dein Leben.
Die großen Straßen sind dir fad,
Die unter Massen beben.
Am Wegesrand, die Blume da,
Sie lächelt still und steht dir nah,
Du gehst vorbei, schickst einen Gruß,
Kein Weg zurück, kein trauter Kuss,
Nun gut, es ist wohl wahr - so bist du eben.
Ein Schmetterling umkreist dich,
Funkelnd blau schimmern die Flügel,
Du fängst ihn, unverzeihlich! -
Lässt ihn frei auf einem Hügel.
Nun klebt an deinen Händen Staub,
Dein Fang war ein gemeiner Raub,
Zieh weiter, doch sei dir gewiss,
Dass dir dein Schicksal nie vergisst,
Wie du aus Habier raubtest, ungezügelt.
Die Sonne wärmt dein Angesicht,
Trotz einsamster Gedanken.
Sie gibt der Hoffnung neues Licht,
Lässt deine Trübsal schwanken.
Am Wegesrand, die Blume da,
Sie lächelt noch und steht dir nah,
Du gingst im Kreise, kamst zurück,
Nun fehlt nur noch ein kleines Stück,
Dann darfst du deinem Glücksstern doch noch danken...
Mittwoch, 27. Juni 2012
Einsam
Einsam kannst
du unter tausend Menschen sein,
selbst wenn
sie voll Leidenschaft erzählen.
Wer Gedanken
teilt, ist jedoch nie allein.
Denn wer
etwas teilt, kann daraus wählen.
Manchmal bin
ich einsam, weil ich mutlos bin,
dann
zerreißen Bande steter Freundschaft.
Schon
zermürb’ ich mir den Kopf um Ziel und Sinn,
werde
melancholisch – ach, wie lachhaft!
Wäre ich ein
Mensch, geschmeidig, wie vom Band,
käme mir die
Einsamkeit vulgär vor.
Doch ich
stehe außen, am entfernten Rand,
abseits vom
Gerangel im „Mach-Mit-Chor“.
Selten war
ein Mensch mir jemals gleichgesinnt,
selten sah
ich mein Gesicht im Andern.
Wer der
Fantasie nicht mühelos entrinnt,
den zwingt
sein Verstand zum steten Wandern.
Lösche ich
mein Sehnen nach der Tiefe aus,
mag ich
meiner Einsamkeit wohl trotzen.
Komm’ jedoch
als schwach beseelter Mensch heraus,
ohne eignen
Stamm und eigne Wurzeln.
Der Sandkastenpoet
Vor dem Haus
des Versedichters
prangt, was
einst des Kindes war:
Ein mit Sand
gefüllter Kasten,
liegt
verwaist und nutzlos da.
Regen
melioriert die Erde,
Regen fließt
durch Kies und Sand,
wie die Form
wohl morgen werde,
fragt des
Dichters kühne Hand.
Mit erfahrnen
Künstlerfingern
schreibt er
seinen Vers hinein.
Wort für Wort
wird sich verringern,
schlagen
wieder Blitze ein.
Kannst darin
die Zukunft lesen -
je nachdem,
was übrig bleibt.
Kein Wort ist
umsonst gewesen,
wenn’s den
Schreiber vorwärts treibt.
Glaub an die
Magie der Worte,
finde dich im
ersten Buch.
Dein I-Ging bezwingt
die Pforte,
die uns
ausgrenzt wie ein Fluch.
Auch im Sand
liegt ein Orakel,
wenn man
weiß, worin und wie.
Andernfalls
droht ein Debakel,
dann
zerbricht die Harmonie.
Dienstag, 26. Juni 2012
Gegen den Strom der Zeit
Du treibst wie ein Stück
Holz im Meer,
im Meer der Illusionen.
Vernunft hat stets dein
Glück vermehrt,
Drum bleibst du in dich selbst
gekehrt
und möchtest einsam wohnen.
Ein Ruf aus dem Gewann der
Zeit
erschütterte dein Leben.
Du fühltest dich zunächst
bereit,
Doch dann kam die
Gelegenheit,
dem Ruf nicht nachzugeben.
Weil dich dein Stolz
gefangen hielt,
begannst du schnell zu schwimmen.
Das Meer hat dich zum
Strand gespült,
Dort hast du dich nicht
wohl gefühlt,
der Sand begann zu glimmen.
Du blicktest in dein
trautes Meer,
dein Meer der Illusionen.
Das mahnte dich zur
Gegenwehr,
Du fürchtetest das
Ungefähr,
gedachtest, dich zu schonen.
Nun schwimmst du aus dem
Strom der Zeit
der fernen Nacht entgegen.
Sie drängt dich aus der
Einsamkeit,
Zurück in die
Vergangenheit,
daran ist ihr gelegen…
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